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Der Harlekinkäfer

dieser Reihe beschreibt nun allerdings jemanden, den man nicht gerade als "in seinem Bestand gefährdet" bezeichnen kann - den Harlekinkäfer. Die Artenschutztipps der Fachleute im Rhein-Sieg-Kreis dienen deshalb dieses Mal nicht etwa dem Harlekinkäfer, sondern sind Hinweise, wie man dem heimischen Marienkäfer helfen kann, dem durch den Harlekinkäfer vermehrt die Nahrung entzogen wird. Harlekinkäfer

Jetzt im Spätherbst können sie lästig werden, denn ihr erklärtes Ziel ist es, in großen Massen in die warmen Häuser zu gelangen, um dort zu überwintern :  die Rede ist vom Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis), auch bekannt unter dem Namen Harlekinkäfer.

1982 wurde dieser Käfer in Südfrankreich erstmals gezielt als biologischer Schädlingsbekämpfer ausgesetzt. Dies aus gutem Grunde, denn er ist ein gefräßiger Geselle :  Frisst unser einheimischer Marienkäfer, zum Beispiel der bekannte Siebenpunkt, täglich circa 50 Blattläuse, schafft der Harlekinkäfer bis zu 270 !  Kein Wunder also, dass er gezielt gezüchtet und in europäischen Gewächshäusern eingesetzt wurde.

Dort büxte er dann irgendwann aus, teilweise wurde er aber auch bewusst im Freiland eingesetzt. Da er hervorragend an das Klima hier angepasst und darüber hinaus kein Kostverächter ist, der viele verschiedene Insekten, auch heimische Marienkäfer, oder sogar seine eigene Brut frisst und im Herbst an Äpfeln, Birnen und Trauben nagt, konnte er sich hemmungslos ausbreiten. 1999 wurde er erstmals in Frankfurt entdeckt, und in den letzten drei Jahren hat er Deutschland flächendeckend besiedelt.

Seine Lebensweise ist ähnlich wie bei unseren heimischen 70 Marienkäfer-Arten :  Auch diese neigen dazu, sich im Herbst in größeren Gruppen zu versammeln; allerdings gehen sie seltener ins Haus. Manchmal findet man sie in Fensterritzen oder auf dem Dachboden, der Garage und anderen frostsicheren Bereichen. Den Harlekinkäfer jedoch zieht es verstärkt in die menschlichen Behausungen, wo er in großen Gruppen auftritt, überwintert und sich paart.

Nach der Eiablage im Frühjahr folgen das Larven- und das Puppenstadium; es können mehrere Generationen im Jahr aufwachsen. Feinde hat der Harlekinkäfer, der übrigens nicht unter strengem Artenschutz steht, kaum :  Denn wie alle Marienkäfer enthält auch er einen rötlichen, unangenehm schmeckenden Saft voller Alkaloide, den er zur Abschreckung von Fressfeinden auch bei Gefahr absondert.

Dieses so genannte "Bluten" ist auch der Grund, warum das Insekt, das dereinst als Nützling eingeführt worden war, inzwischen bei Winzern als Schädling gilt. Harlekinkäfer verstecken sich im Herbst gerne zwischen den Trauben, fallen aber bei der Lese nicht ab und geben ihre Schrecksubstanz so an den Most ab. In den USA ist dies inzwischen bereits ein größeres Problem.

Seinen Namen verdankt der Harlekinkäfer seiner vielfältig auftretenden Buntheit. Im Gegensatz zu vielen anderen Insekten variiert er in seiner optischen Erscheinungsform :  Entweder gar keine oder aber bis zu 19 Punkte können auf gelben, orangen, roten oder schwarzen Flügeldecken erscheinen.

Von der Größe entspricht er mit etwa sechs bis acht Millimetern in etwa unserem heimischen Siebenpunkt. Der Hauptunterschied liegt in oder besser auf dem Kopfschild :  Während unser heimischer Siebenpunkt zum Beispiel ein schwarzes Kopfschild mit kleinen weißen Feldern an der Außenseite aufweist, prangt beim Harlekin ein "W" oder "M", wobei dieses auch aufgetrennt erscheinen kann oder zusammenläuft. Auf jeden Fall sind die äußeren weißen Felder deutlich größer und beulen das Schild sogar etwas aus.

Als Unterschlupf dienen dem heimischen Siebenpunkt Laubhaufen im Garten ebenso wie modrige Baumstümpfe oder Spalten in Mauern und im Dachboden. Damit sie den Winter überstehen, verfügen die heimischen Marienkäfer über körpereigene Frostschutzmittel in Form von Glyzerin und Zuckern. Im Gegensatz zu ihm benötigt der Harlekinkäfer eine warme Umgebung zum Überwintern und dringt deshalb gerne im September / Oktober in Häuser ein. Als Schutz dagegen hilft ein Fliegengitter.

 

Für Informationen, Hinweise und weitere Fragen können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger gerne an die Mitarbeiter des Umwelttelefons der Kreisverwaltung in Siegburg wenden : Telefon 02241 / 132200.

(Quelle und Fotos :  Rhein-Sieg-Kreis, Amt für Natur- und Landschaftsschutz)


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