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Fledermäuse sind Flugkünstler, aber weder 'Batman' noch 'Dracula'. Sie leben versteckt und jagen nur nachts : Fledermäuse führen ein geheimnisvolles, von Mythen umranktes Leben. Blutleckende Arten gibt es tatsächlich - in Südamerika. Dort gibt es aber ebenso "Vegetarier", also Fledermäuse, die sich ausschließlich von Früchten ernähren !
Viele Fledermäuse, auch im heimischen Bestand, sind bedroht. Vor allem der Rückgang ihrer einzigen Nahrung, der Insekten, macht ihnen zu schaffen. Aber auch die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet die nächtlichen Flieger. Am eigenen Haus und Garten kann man einiges tun, um die quirligen Flattermänner zu unterstützen.
"Kobolde der Nacht" - 15 Fledermausarten im Rhein-Sieg-Kreis
Im Rhein-Sieg-Kreis leben 15 Fledermausarten. Sie alle ernähren sich von Insekten und gehen nachts auf die Jagd. Ein Tier kann pro Nacht bis zur Hälfte seines Gewichtes an Insekten fressen. Die Wasserfledermaus fängt zum Beispiel oft über 4.000 Mücken. Aufgrund der bevorzugten Sommerquartiere unterscheidet man zwischen Baum- und Hausfledermäusen. Die Baumfledermäuse wie Wasserfledermaus oder Braunes Langohr leben in verlassenen Spechthöhlen, losen Rinden oder anderen Hohlräumen in Bäumen. Die Hausfledermäuse wie großes Mausohr und Zwergfledermaus bevorzugen Speicher, Fassadenverkleidungen, Mauerspalten oder -hohlräume in Siedlungsgebieten.
Die Sommerquartiere sind auch die Kinderstuben der Fledermäuse, den Winter verbringen alle in frostsicheren Höhlen, die teilweise mehrere Hundert Kilometer entfernt liegen können. Dazwischen können Paarungsquartiere im Herbst und Zwischenquartiere während der Wanderzeiten aufgesucht werden. Alle Fledermäuse sind auf Grund ihrer diffizilen Biologie selten geworden und stehen unter strengem Artenschutz.
Wer zum Schutz der heimischen Fledermäuse mit beitragen möchte, kann bekannte Populationen der Kreisverwaltung melden und einige "Spielregeln" beachten. So können die Fledermäuse beobachtet werden, aber dies sollte ohne eine Störung der Tiere einhergehen. Im Juni und Juli befinden sich die Jungtiere mit ihren Müttern in der so genannten "Wochenstube", dann sollte man auch auf eine Beobachtung der Tiere verzichten und diese völlig in Ruhe lassen.
Auch beim Umbau eines Dachstuhls kann es vorkommen, dass Fledermäuse gestört werden. Wenn dem so ist, wäre es zum Schutz der Tiere hilfreich, den Umbau auf September zu verlegen. Eine eventuell notwendige Holzschutzbehandlung sollte dann auch erst ab September mit Heißluft erfolgen. Öffnen Sie das Dach dabei mit speziellen siebfreien Lüftungsziegeln und bringen Sie Fledermausnisthilfen an. Es gibt auch Fledermausniststeine, die in die Dämmung eingebaut werden können.
Von Oktober bis März bitte nicht stören: Fatale Folgen für Fledermäuse
Rhein-Sieg-Kreis (ar) – Im Rhein-Sieg-Kreis sind 15 Fledermausarten heimisch. Die nachtaktiven Flugexperten stehen jedoch unter strengem Artenschutz, denn ihre Lebensräume werden immer weiter zerstört. Wer zum Schutz der heimischen Fledermäuse beitragen möchte, kann der Kreisverwaltung bekannte Populationen melden.
Anhand der bevorzugten Sommerquartiere unterscheidet man zwischen Baum- und Hausfledermäusen. Die Baumfledermäuse, wie die Wasserfledermaus oder das „Braune Langohr“, leben in verlassenen Spechthöhlen sowie hinter losen Rinden oder anderen Hohlräumen in Bäumen. Die Hausfledermäuse, wie das „Große Mausohr“ oder die Zwergfledermaus, bevorzugen dagegen Speicher, Fassadenverkleidungen, Mauerspalten oder –hohlräume in Siedlungsgebieten.
Als Winterdomizil dienen den Fledermäusen Erdkeller, Höhlen, Stollen und ähnliche Räume; hier dürfen sie in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. März auf keinen Fall gestört werden. Denn einmal gestört, braucht der Stoffwechsel bis zu einer halben Stunde, bis die Fledermaus wach ist! Und bis sie wieder schläft hat sie viel Energie verbraucht - Energie, die zum Ende des Winterschlafes vielleicht fehlt.
Nähere Auskünfte rund um das Thema Fledermäuse erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241/13-2200. Weitere Tipps zum Artenschutz finden Interessierte auch unter www.rhein-sieg-kreis.de/artenschutztipps.
Für Informationen, Hinweise und weitere Fragen können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger gerne an die Mitarbeiter des Umwelttelefons der Kreisverwaltung in Siegburg wenden : Telefon 02241 / 132200.
(Quelle und Fotos : Rhein-Sieg-Kreis, Amt für Natur- und Landschaftsschutz)